Das hätte ich nicht mehr für möglich gehalten: ich und Campen? Wie vor 30 Jahren? Selbst damals schon meistens den Wohnwagen vorgezogen und heute wieder im Zelt schlafen? Auf der Luftmatratze im Schlafsack? Bei Wind und Wetter? Back to the roots! Zurück zu den Wurzeln! Denn auch diese Erfahrung sollte jeder Motorradfahrer einmal gemacht haben!

Ein Erlebnis, das ich dieses Jahr zum 2. Mal gemeinsam mit den Ardennenbikern aus Kleve gerne gemacht habe. 4 Tage Motorrad fahren pur. Mit Gleichgesinnten. Mit dem Metzgermeister Ralf und seiner YAMAHA Fazer 1000, mit dem Fernfahrer Jürgen und seiner HONDA CBF 600, mit dem Privatier Hans und seiner BMW R 1200 C, mit dem Motorrad-Polizisten Frank und seiner geliebten YAMAHA Vmax, mit Godfried, dem Motorrad-Globetrotter und mit den vielen anderen Motorrad-Begeisterten. Das Interesse am Motorrad vereint eben alle und Stoff für Benzingespräche gibt es immer reichlich.

Neunzig Biker hatten sich dieses Jahr für die Tour angemeldet. Um die 80 Motorräder standen dann zeitweise in Reih und Glied auf dem Campingplatz „Du Moulin“ in Bourscheid/Luxemburg.

Da sind natürlich Vorbereitungen angesagt. Kein Problem für Duck und seine fleißigen Helfer/innen. Die geplanten Tagestouren, der Campingplatz-Aufenthalt, die technische Hilfe und natürlich auch die Versorgung von hungrigen und durstigen Biker/innen klappte hervorragend.

Schon die Hinfahrt nach Luxemburg durch Holland und Belgien nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ war ein Gedicht. Dabei hatten wir allerdings ideales Motorradwetter. Erst am 2. Tag wurde der Großteil der Teilnehmer in Luxemburg erwartet. Sie wurden genauso nass wie wir Vorausfahrer bei spontan geplanten Tagestouren.

Das war aber halb so schlimm im Vergleich mit den Unfallfolgen für einen von uns. Er stürzte auf einer bei nasser Straße nicht erkannten Ölspur und verletzte sich schwer. Zum Glück ist er schon wieder auf den Beinen. Auch an dem Motorrad entstand erheblicher Schaden. Der Rücktransport von beiden in die niederrheinische Heimat klappte dann wieder problemlos. Trotzdem eine nicht so schöne Motorrad-Erinnerung.

Für die anderen klatschnassen Motorradfahrer zeigte der Campingplatz-Inhaber viel Verständnis. Kostenlose, nahezu rund um die Uhr laufende Wäscheschleudern und -trockner sorgten dafür, dass wir am Samstag die geplante große Luxemburg/Belgien-Tagestour mit wieder trockener Bekleidung bei schönem Motorrad-Wetter fahren konnten.

Diese Rundfahrt wurde in mehreren Gruppen durchgeführt und blieb für diejenigen trocken, die es schafften, einen Bogen um die dunkle Wolkenwand zum Ende der Tour zu fahren. Soll heißen, alle schafften es nicht …

Am Sonntag ging es dann schon wieder in Richtung Kleve. Teilweise individuell in kleinen Gruppen. Teilweise mit Duck auf einer wieder gut geplanten Rückfahrt mit Umwegen. Auch hier lohnte sich jeder km. Zumindest bis Aachen. Danach war dann Autobahn angesagt, um nicht zu spät in Kleve anzukommen. Der Versorgungs-Lkw musste ja noch entladen werden. Es gab aber nicht mehr viel zu tun. Daheim gebliebene Helfer waren schon fleißig gewesen.

Herzlichen Dank an alle Verantwortlichen der Ardennenbiker. Die meisten Teilnehmer werden eine schöne Motorrad-Erinnerung behalten.