Nun ist unsere diesjährige 4-Tage-Motorradtour an die Mosel auch schon wieder vorbei. Lange Vorfreude, kurzer Genuss … Start und Ziel für unsere Tagestouren war immer das Landgasthaus Moselhöhe in Liesenich. Bei den freundlichen Gastgebern Peter und Anna Schmitz hatten wir eine wirklich empfehlenswerte Unterkuft im Hunsrück gefunden. Dieses Jahr waren wir zu Viert unterwegs mit einer BMW K 1200 RS, einer HONDA VFR 800, einer KAWASAKI Z1000 und einer SUZUKI V-Strom 650.

Bike-Arena im Landgasthaus Moselhöhe, Liesenich (Hunsrück)

Zählt man die Hin- und Rückfahrt zwischen Niederrhein und Hunsrück ab, waren es genau genommen zwei Tage Motorrad fahren pur auf schönen, größtenteils verkehrsarmen Landstraßen südlich und nördlich der Mosel.

Roland hatte an seinem heimischen PC eine südwestliche Tagestour ausgearbeitet. Na ja, es wurde dann mehr eine Pausentour. Unser Spätaufsteher Winnie, der alte Schwede, musste ja sein Frühstück rauchend nachholen.

Spätestens das Eis in Bremm unterhalb Europas steilsten Weinberg schmeckte dann wieder uns allen. Interessant war es auch, in der Eifel den Amis mit ihren Warzenschweinen bzw. A-10 Thunderbolds II bei den Trainingsflügen zuzuschauen.

Wir sind folgende 218 km als Motorrad-Tagestour südlich und nördlich der Mosel mit mehr oder weniger Navi-Unterstützung gefahren:

Liesenich – Blankenrath – Kappel – Würrich – Sohren – Hirschfeld – Kommen- Bernkastel-Kues – Klausen – Dodenburg – Dudeldorf – Oberkall – Grosslittgen – Hasborn – Pulvermaar – Lutzerath – Beuren – Bremm – Beilnstein – Liesenich.

In Beilnstein haben wir dann den Touris den Aufstieg zur Burgruine Metternich und den Dornröschen-Kuss überlassen 😉 In unseren Motorrad-Klamotten fuhren wir lieber über eine kurvenreiche Nebenstrecke nach Liesenich zurück. Hätte man auch zweimal fahren können. Aber wir wollten pünktlich zum Fassanstich wieder zurück in unserem Quartier sein.

Das für den Abend geplante Grillfest musste gewitterbedingt auf den nächsten Tag verschoben werden. Das Ausweichessen und die Getränke waren trotzdem vorzüglich. Jetzt war unser Gasthaus auch reichlich mit Motorrad fahrenden (internationalen) Gästen gefüllt.

Auch für den 2. Tag hatte Roland eine Tagestour in seinem Navisystem gespeichert. Aber es kam, wie es schon am 1. Tag zu erahnen war. Das Navi führte uns in eine (Fast-) Sackgasse, die als solche schon weit vor dem Dorf Womrath angekündigt war. Egal, das Navi wollte dahin. Die anschließende Enduro-Einlage war für unsere Bikes kein großes Problem und wir lernten so auch die Perle des Hunsrücks kennen: Gemünden.

Trotzdem war das Vertrauen in die Navi-Führung dahin. Es blieb nur noch eine Rückbesinnung auf das Tourenfahren wie anno dazumal: Fahren nach Roadbook, nach einer Liste von Ortsnamen auf Zetteln im Klarsichtfenster des Tankrucksackes. Waren das noch Zeiten … Diese Liste war vorsorglich schon am Vortag aus einer Motorrad-Tourenkarte Eifel-Mosel-Hunsrück abgeschrieben worden. Das GPS-Daten-Angebot unseres Gastgebers Peter für den  Tipp 8 dieser Tourenkarte konnte unser Tourgide technisch leider (noch) nicht annehmen.

Die in dem Tourentipp 8 angekündigte Kracherrunde war nicht zuviel versprochen und nach Roadbook + Karte zu fahren nahezu auch kein Problem. Man verlernt ja so schnell bei dem heutigen Navi-Angebot. Trotz allem waren es an diesem Tag 334 schöne Hunsrück-km (inklusive doppelter Fahrstrecke Kirchberg – Liesenich und Winnies Wunscheinlage Bruttig-Fankel – Altstrimmig, auch ein Kurven-Kracher vom Feinsten.

Auch für diese 2 Bikes war die Bike-Arena ein sicherer Hort.

Der Rückweg an den Niederrhein ging dann wieder fast ausschließlich über die Autobahn. Ein damit erreichter Nebeneffekt: unsere Motorrad-Reifen waren anschließend wieder schön eckig gefahren … damit können wir hier am Niederrhein in den Kurven nicht so leicht von den Deichen kippen 😉